spielerisch befreiend
Ich öffne meinen Briefkasten, erkenne die gelbe Postkarte und weiß sofort: ich muss wieder einmal zur nächstgelegenen Postfiliale laufen, dort in einer Schlange warten, dort den leider unfreundlichen Kioskmenschen mit Freundlichkeit begegnen, um dann endlich mein Paket in der Hand zu haben. Mich nervt das. Ich erlaube der Post immer wieder: Sie dürfen mein Paket vor meiner Wohnungstür ablegen. Getan hat das noch niemand; meine Erlaubnis wird ignoriert. Ich vertraue meiner Nachbarschaft, die Post nicht. Sie darf das wohl nicht.
Ich stehe vor meinem Briefkasten im Hausflur. Ich war gerade erst draußen. Ich bin Fahrrad gefahren. Draußen ist es kalt und nass, denn es regnet. Also lohnt sich für mich nicht, erst in meine Wohnung zu gehen, um dann erneut aufzubrechen. Von daher öffne ich die Haustür und begebe mich wieder in den Regen.
Verärgert gehe ich die Straße entlang. An der ersten Kreuzung zeigt meine Fußgängerampel: rot. Ich muss also zusätzlich im Regen stehenbleiben und warten. Endlich springt die Ampel auf Grün und ich wechsele auf den gegenüberliegenden Bürgersteig und folge der Häuserreihe entlang. Von weitem sehe ich einen älteren Herrn, der mir entgegenkommt. ...