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St. Johannes der Täufer

St. Johannes der Täufer - Köln-Lindenthal - Blick von der Kerpener Straße

Klinikkirche in Köln-Lindenthal

Der von einem großen Kupferhahn bekrönte campanileartige Glockenturm an der Josef-Stelzmann-Straße zwischen Herzzentrum und Frauenklinik weist den Weg zur katholischen Kirche St. Johannes der Täufer. Der Sakralbau wurde 1958 von Gottfried Böhm entworfen, 1965 fertig gestellt und ist Bestandteil der Kölner Uniklinik.

Das Kirchenschiff ist ein flacher Quader, ebenerdig betreten wir den Raum. Eine gefaltete, helle Decke breitet sich über uns aus, in ihrer kristallinen Faltung wird sie bei einem Spiel aus Licht und Schatten zum Himmelszelt. Ein farbiges, schmiedeeisenbewehrtes Fensterband zieht sich entlang der Wände, löst den Überbau vom Sockel. Der Raum scheint zu schweben, denn er ist frei von Stützen. Je nach Lichteinfall wirkt er immer wieder anders und überraschend durch das farbige Fensterband, das den Kreuzweg Jesu darstellt.

Alle Einbauten sind an den Rand gerückt, doch berühren sie Wände und Decke nicht. Die Sakristei mit Pieta und Orgel ist ein niedriger Quader und wirkt wie ein Haus im Haus. Ihr gegenüber stehen die zylindrischen Beichtstühle ("Schuldtürme") und in der Mittelachse am Eingang das Weihwasserbecken. Der Chorraum erscheint wie ein sorgsam angelegter Steingarten, aus dessen höchstem Niveau ein Baldachin emporwächst, der sich wie ein Baum schützend über den Altar lehnt. Links davon schiebt sich der Ambo nach vorne, rechts führen einige Stufen zum Tabernakel hinab. Der Kirchenraum wirkt ruhig und weit, lädt ein zum Umhergehen, Schauen oder schweifen lassen der Gedanken. Alles umfasst und verbindet der Kreuzweg, der in den Fenstern auf vierzehn Stationen den Leidensweg Jesu erzählt, jeweils erkenntlich an einem kleinen Holzkreuz oder an der großen Dornenkrone. Er beginnt links vor der Marienstatue und mündet schließlich im großen Eingangsportal, dessen Glas ein gewaltiges Osterfeuer zeigt.

Zur Kirche gehört ein ehemaliges Klostergebäude der Augustinerinnen (mit Forum, Oratorium und drei Gartenhöfen), das heute vom Dekanat der Medizinischen Fakultät, dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin und der katholischen Seelsorge genutzt wird. Der Johanneshof auf der Nordseite ist einem historischen Klostergarten nachempfunden. Dort erinnert eine Stele an die Menschen, die ihren Körper nach dem Tode der medizinischen Forschung und Lehre zur Verfügung gestellt haben. Auf dem Weg zur Frauenklinik öffnet sich eine weitere grüne und ruhige Oase. Der Gebäudekomplex steht seit 2001 unter Denkmalschutz.

Die Kirche ist täglich geöffnet.
Montag, Mittwoch, Samstag und Sonntag: 9:00 - 18:00 Uhr
Dienstag und Donnerstag: 9:00 - 19:15 Uhr